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Verloren und gewonnen

LSG Löbnitz vs. LHV Nord 26:13 (13:6)
Mit einer Woche Verspätung, so wollte es der Spielplan, stieg nun auch die wJC in den Ligabetrieb wieder ein. Das letzte Spiel war schon lange her, die Weihnachtspause hat allen Spielerinnen sicherlich gut getan.
Zum ersten Spiel der Rückrunde ging es zu einem Auswärtsspiel nach Bad Düben. Dort wartete die wJC der LSG Löbnitz auf uns. Was soll man zu den Gastgeberinnen noch sagen? Es ist ein sehr eingespieltes Team, dass im Kern bereits seit vielen Jahren zusammen spielt. Das Team der Gastgeberinnen hat seit etwa drei Jahren kein Pflichtspiel mehr verloren und sind auch in diesem Jahr der designierte Staffelsieger. Von der personellen Ausstattung und den Spielanlage gehört dieses Team ganz klar in die Sachsenliga, im Spielbezirk Leipzig ist derzeit keine Mannschaft auf Augenhöhe sichtbar. Vor dem Spiel hatte unsere Mannschaft auf die LSG Löbnitz nur vier Punkte Rückstand. Neben dem verschenkten Spiel gegen Delitzsch rührten die einzigen Minuspunkte aus dem Hinspiel, welches wir in eigener Halle mit 19:39 (!) verloren.
Genau das war der Ansatz in der Kabinenansprache. Auch wenn die Chance auf einen Sieg bei der LSG Löbnitz gering war, so wollten wir alles geben, um mitzuhalten. Auf gar keinen Fall wollten wir aber wieder eine solche Demütigung wie im ersten Spiel kassieren. Stattdessen galt es, uns gut zu verkaufen und somit Schwung für die restlichen Spiele der Saison zu holen. Platz 2, Silber, das ist unser Ziel! Die Mädels zu motivieren war nicht schwer, alle waren heiß und wollten zeigen, dass sie es besser als im Hinspiel können.
Im Spiel zeigte Löbnitz, warum sie seit drei Jahren ungeschlagen sind. Mit schnellem und geradlinigem Spiel schafften es unsere Gastgeberinnen sehr schnell, zu einem 6:2 zu kommen. Dabei war unsere Abwehr gar nicht mal schlecht, viele Angriffe der Gastgeberinnen fanden nicht ihr Ziel. Aber die Würfe, die auf das Tor kamen, waren sehr platziert und fanden, oft auch über die Innenpfosten, ihr Ziel. Das war schon bitter. Die erste Auszeit musste her. Mit wenigen Hinweisen gelang es, die Mannschaft neu zu inspirieren, neue Impulse zu setzen. Zwar fanden dann die nächsten vier Angriffe der Löbnitzerinnen allesamt ihr Ziel, so dass wir nun mit 2:10 hinten lagen und sich ein Desaster ankündigte, aber dennoch ließen sich die Mädels zu keinem Zeitpunkt hängen. Die Anweisungen und Hinweise von der Bank, insbesondere auch immer wieder in Einzelgesprächen mit den Spielerinnen, fruchteten. Es ging sowohl im Angriff als auch in der Abwehr ein Ruck durch die Mannschaft. Im Angriff verpufften anfangs viele der Angriffe an ungenauen Zuspielen oder schlechten Würfen, die von der TH der Gastgeberinnen oft gehalten wurden. Dies wurde deutlich besser. Die Angriffsbemühungen wurden einfallsreicher. Statt Einzelaktionen gab es ein Aufbauspiel, es wurde munter gekreuzt, die Außen und der Kreis einbezogen. In der Abwehr wurden die Aktionen geradliniger, immer wieder konnten wir die Angriffe der Gastgeberinnen so stören, dass wir den Ball durch technische Fehler oder nach unpräzisen Würfen unserer Gegenspielerinnen bekamen und selber auf Torejagd gehen konnten. Zur HZ ging es mit einem dann doch respektablen 6:13 in die Kabine.
Wir haben nun kurz die Fehler analysiert. Viel war nicht neu zu besprechen; wir wollten an die Vorstellung aus der ersten HZ anknüpfen. Das gelang uns dann auch sehr gut. Wir konnten den Abstand aus der HZ einige Zeit lang halten. Sicherlich ein großes Kompliment war die in der 37. Minute gezogene TTO der Gastgeberinnen, in der es deutlich hörbar große Unmutsbekundungen des Trainers gegenüber der Spielerinnen gab. Das zu hören hat uns bestätigt. Bei so einem klasse Team bis in die Mitte der zweiten HZ mit nur sechs Toren hinten zu liegen, das ist eine tolle Leistung. Und hierfür gilt es, unser Team zu loben. Was dann kam, ist aber auch die Wahrheit. In den letzten zehn Minuten reihten sich einige Unkonzentriertheiten mit in den Ablauf ein. Wir kassierten leider einige völlig unnötige Tore, weil die Mädels unserer wJC, beflügelt von der bisherigen Leistung, zu viel wollten und nun die Ordnung in der Abwehr aufgaben. Das ist ja zu verstehen. Es gab immer wieder den Versuch, die Pässe der Gastgeberinnen abzufangen. Da das auch einige male gelang und über Konter Tore gemacht wurden, wurde die Verlockung mit der weniger werdenden Zeit auch immer größer. Durch die fehlende Ordnung kam aber auch die LSG Löbnitz zu sehr einfachen Toren. Darüber hinaus wurden unsere Mädels auch im Angriff etwas hektischer und versuchten, über lange Bälle zu Chancen zu kommen. Diese fanden dann leider nicht immer das Ziel. So ließen wir unsere Gastgeberinnen dann doch wieder etwas davonziehen.
Insgesamt war es dennoch über weite Strecken des Spiels eine gute und stabile Vorstellung unserer Mädels. Das habt ihr sehr gut gemacht! Lassen wir die Deckungsarbeit nicht sausen und konzentrieren uns noch etwas mehr beim Torabschluss, nutzen unsere vielen Chancen effizienter, dann sollten wir für die restlichen Spiele gewappnet sein. Auch wenn wir letztlich mit 13 Toren verloren, dürfen wir moralisch mit erhobenem Haupt von der Platte gehen, fast wie Sieger. Machen wir weiter so! Wir sind bereit!
Es kämpften für den LHV: Bianca – Paulina, Helene, Jara, Lina R., Lina G., Hanna und Antonia
„Aus Liebe zum Sport "